Eines der ganz großen Themen im sozialen Umbruch, das in Bezug auf die Einführung von Social Business Plattformen deutlich an Gewicht gewinnt, ist die Transparenz eines Unternehmens. Das gilt sowohl nach innen wie auch nach außen. Dafür, dass der klassische Umgang mit eigenen Fehlern und das bewusste Wegsehen bei ungünstigen Entwicklungen nicht (mehr) zum Erfolg führt, hat man 2011 eindrucksvolle Beweise gesehen. Zu einfach ist es geworden, über Missstände, Fehlverhalten und Probleme zu berichten und damit über soziale Medien sehr einfach eine ungeheure Menge an Menschen zu erreichen. Dadurch wird nun viel schneller eine kritische Masse erreicht. Gefährlicher noch, durch falsches, verschleierndes Verhalten wird das Anwachsen des Bewusstseins über das Problem noch um ein vielfaches angeheizt.
Diese Veränderung stellt Unternehmen vor die Herausforderung, in Zukunft noch glaubhafter und transparenter agieren zu müssen. Google hat das diese Woche erfahren, nachdem aufkam, dass eine Werbekampagne für deren Internet Browser, Chrome, gegen die eigenen Kriterien für die Listung innerhalb der hauseigenen Suche verstoßen hat. Blogger wurden offensichtlich dafür bezahlt, sich positiv über den Browser zu äußern. Dies ist zwar grundsätzlich erlaubt, jedoch müssen solche Inhalte (ähnlich wie das ja auch in Printmedien der Fall ist) als Anzeigen oder Werbung gekennzeichnet sein, sodass die Wertung des Beitrags von Google korrekt vorgenommen werden kann. Ein Verstoß gegen diese Richtlinie seitens Google ahndet das Unternehmen normalerweise mit der Herabstufung des umworbenen Produktes in den Suchergebnissen.
Durch die Berichterstattung in den Online Medien wurde der Fall schnell bekannt und mit einiger Spannung war die Reaktion seitens Google zu erwarten. Nun hat der zuständige Manager, Matt Cutts, bekannt gegeben, dass sich Google seiner eigenen Richtlinie unterwirft - auch wenn die Werbekampagne durch ein Drittunternehmen durchgeführt wurde. Diese Verhalten seitens Google ist zu begrüßen, weil das Unternehmen dadurch unterstreicht, dass die eingeführten Richtlinien auch dann anzuwenden sind, wenn dies zum eigenen Nachteil gereicht. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit der Richtlinien hervorgehoben und deren Beachtung in Netz gestärkt.
Google hat in diesem Fall Mut zur Transparenz bewiesen und sich den Konsequenzen gestellt - Chrome wird für die nächsten Tage in den Suchergebenissen zu bestimmten browsernahen Begriffen nicht an vorderster Front erscheinen. Das mag kurzfristig gewisse Einbußen zur Folge haben, langfristig gesehen war dies jedoch bestimmt die richtige Entscheidung.
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